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Gabriela Hablegestorben am 12. Januar 2018

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Liebe Angehörige, liebe Trauernde,
das Wort, das uns heute leiten soll beim Abschied von Gabriele, steht geschrieben im sogenannten Hohenlied der Liebe. (1. Kor. 13, 13)
Da heißt es: „Auch wenn alles einmal aufhört, bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen.“
Glaube, Liebe, Hoffnung, waren bestimmend für das Leben von Gabriele, sie geben etwas wieder von dem Geist der die Verstorbene beseelte, zeigen etwas von ihrer Einstellung zum Leben, zu ihrer Familie, ihren Freunden.
Glaube, Hoffnung Liebe: Der Apostel Paulus schreibt diese Worte als Ermutigung für die Gemeinde in Korinth, als Hinweis auf das, worauf es im Miteinander von Menschen einzig ankommt: auf die Liebe untereinander, auf Gottes Liebe. Auf sie können wir vertrauen, hoffen, glauben, im Leben und im Sterben. Sie bleibt.
Der Apostel Paulus spricht vom Bleiben, wir haben aber Trennung, Abschied, das Ende eines geliebten Menschen vor Augen. Jeder Tod ist ein Loslassen müssen, und stellt aber auch die Frage nach dem, was bleibt?
Was bleibt von Gabriele. Was bleibt … wenn wir so fragen, dann wird uns warm ums Herz, dann spüren wir, dass Erinnerungen in uns hochkommen.
Was bleibt sind Glaube, Liebe, Hoffnung. Davon haben Sie, ihre Tochter und ihr Mann, erzählt.
Die Liebe: Gabriele Hable wurde am 5. August 1961 in Wien geboren. Die Beziehung zu ihrer Mutter war von Nähe bestimmt. Die liebende, innige Nähe zu ihrer Tochter Alexandra zeigte sich, unter anderem, durch viele Bussis, die sie auch manchmal einforderte, und durch viele tägliche Telefonate. Sie blieb immer das Kind, das umsorgt und bemuttert wurde. Die Liebe zu ihrem Mann zeigte sich, dass auch wenn sie gerne bestimmend war, doch nie ohne Frieden geschlossen zu haben, der Tag beendet wurde. Zeigte sich aber auch z.b in einem Traktor, den sie ihrem Mann zum 60. Geburtstag schenkte und sie viele Ausfahrten damit unternahmen. Gabriele liebte aber auch die Blumen in ihrem Garten, ihren Hund Emily, den sie aus der Tötungsstation geholt hat. Sie liebte es zu reisen, die Welt zu sehen.
Sie liebte es, sich mit vielen Freunden zu umgeben, Feste zu feiern. Sie war ein offener Mensch, der mit allen geredet hat, versucht hat allen zu helfen, egal ob Mensch oder Tier.
Albert Schweitzer, Arzt und Theologe sagte einmal: Das einzig wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen. Gabriele hinterlässt diese Spuren.
Die Hoffnung: Obwohl Gabriele herzkrank war, und es sicher nicht immer nur rosige Zeiten in ihrem Leben gab, war sie ein positiver, freundlicher, lebensfroher, stets ansteckend fröhlicher Mensch. So wünschte sie sich, dass niemand traurig sein soll bei ihrem Begräbnis. Ohne Hoffnung hätte sie sicher keine Bestellung ans Universum gegeben, für einen lieben Partner fürs Leben. Auf den Tag genau 11 Jahre konnte diese Bestellung fröhlich gelebt werden. Ein glückliches, harmonisches, zufriedenes Leben mit ihrer Tochter und einem Partner war ihr Wunsch für ihr Leben, der sich erfüllt hat.
Der Glaube: Gabriele fühlte sich immer der evangelischen Kirche nahe. Die Vorstellung von einem Universum, an das sie Wünsche richten kann, zeugt auch von einem Glauben daran, dass es mehr gibt zwischen Himmel und Erde, als das, was wir beweisen, sehen können. Dass es eine Art von Leben nach dem Tod gibt. So hatte Gabriele auch keine Angst vor dem Tod, aber vor dem Sterben, vor dem Leiden, was ihr leider nicht erspart blieb.
Ihr Mann, ihre Tochter, ihre Mutter waren bei ihr in den fröhlichen Zeiten des Lebens, sie waren bei ihr in den schweren Zeiten ihres Lebens.
So konnten Sie bis zuletzt etwas von der Liebe, die sie empfangen haben, zurückgeben.
Für uns, die wir zurückbleiben, bleiben die Erinnerungen; und ihre Liebe bleibt da wohl die größte unter ihnen.
Die Liebe hat im Leben der Verstorbenen eine große Rolle gespielt, hat ihr Sein und Wirken bestimmt, in allen Höhen und Tiefen des Lebens, hat die Beziehung zu Familie und Freuden geprägt.
Glaube, Hoffnung, Liebe, darauf baute Gabrieles Leben auf.
Die Hoffnung ließ Sie immer wieder optimistisch und fröhlich nach vorne schauen. Die Hoffnung auf Gottes gutes Wirken lässt von der Zukunft Gutes erwarten, lässt den Menschen nie aufgeben.
Uns bleibt die Hoffnung, dass unsere Verstorbene nun in Friede und Würde ruhen mag und die Güte und Barmherzigkeit Gottes sie umgibt. Uns bleibt die Hoffnung, dass sie sich alle im Universum vielleicht wiedersehen werden, eines Tages.
Glaube kann Sicherheit und Halt geben und die Gewissheit: Ich bin nicht allein; es gibt noch einen, der mit mir geht und seine schützende Hand über mich hält. Gott tat und tut dies über der Verstorbenen, aber auch über uns, die wir zurückbleiben.
Die Liebe und alles, was aus der Motivation der Liebe geschieht, bleibt weiter bestehen, über alle Zeiten und Orte hinweg. Sie wird immer fortleben in uns. Sie ist das verbindende Band zwischen den Welten, selbst über den Tod hinaus.
Unsere Verstorbene hat nun dieses irdische Leben für immer verlassen.
Sterben heißt Abschiednehmen, heißt loslassen. Es heißt auch, sich einem Höheren anzuvertrauen. Dies gilt für die, die stirbt und dies gilt für die Zurückbleibenden.
Gott möge Sie, liebe Trauernde, weiter zusammenhalten, so dass Sie die Trauer, aber auch die guten Erinnerungen miteinander teilen können, einander zuhören und stützen.
Auch, wenn jetzt die Endgültigkeit des Todes und Traurigkeit über uns hereinbrechen, hört die Liebe, hört Gottes Liebe vor dem Grab eines Menschen nicht auf. Das ist uns durch Jesus Christus gewiss und darum können wir getrost Gabriele der Güte und Barmherzigkeit Gottes anvertrauen. Amen.