Martin Heimerl: Der Versuch einer Annäherung
Als Martin im Alter von 10 Jahren zum Verein, der damals nur WAT Landstraße hieß, kam, gab es genau 3 männliche Nachwuchsmannschaften (Schüler, Jugend und Junioren) und auch nur 2 Herren-Teams.
Einer seiner älteren Brüder, Peter, spielte dort bereits.
Daraufhin überredete er seinen neu gewonnenen Schulfreund aus der 1. Klasse des Gymnasiums Stubenbastei, Bedros, mit ihm gemeinsam doch das Basketballspielen vereinsmäßig auszuprobieren. Gesagt- getan. Dort warteten schon ungefähr 15-20 andere, größtenteils ältere Burschen, die unter Anleitung von Helmut versuchten, sich so etwas wie Grundschule anzueignen. In diesem Team befand sich auch Thomas S..
Wenngleich dieser Sport nicht sofort die ganz große Liebe schien und zwischenzeitig auch ein Ausflug zu den Turnern beim WAT Innere Stadt erfolgte, blieb Martin dem Basketball in weiterer Folge doch treu, dies bis zu seinem Ableben.
Er absolvierte erfolgreich sämtliche Nachwuchsteams. Im Anschluss daran war er ein wichtiger Bestandteil einer neugegründeten Herren Mannschaft, die in der damaligen 5. Klasse startete und binnen 5 Jahren, also in der Mindestzeit, durch stetigen Aufstieg die oberste Wiener Spielklasse, die Wiener Liga erreichte.
Durch das Basketball lernte er auch die Frau seines Lebens, Karin, kennen und später lieben. Mit ihr sorgte er dann auch persönlich für weiteren Basketball-Nachwuchs.
Einige seiner Mitspieler, zum Teil selber „Vereinslegenden“, waren: Sepp, Helmut, Christian, Peter D., Thomas S., Bedros, Peter C., Erhard, Robert, Klaus, Jakob, Stano, Günter, Vedran, Tomi, Martin W.…
Irgendwann reichte ihm das selber spielen nicht mehr aus und er absolvierte die Trainerausbildung.
Er trainierte und coachte unzählige Mannschaften des Vereins, sowohl im männlichen als auch im weiblichen Nachwuchsbereich, dies auch in allen möglichen Altersklassen von den Minis bis zur U18/U19.
Dazu führte er für die Jüngeren ab 6 Jahren auch die sogenannte „Ballschule“ ein, welche deutlich mehr als nur eine Vorstufe zum Basketball war.
Hierbei konnte er seine Lust am Spielen, die wohl insgesamt deutlich größer war als die Lust nur am Gewinnen, so richtig ausleben und weitergeben.
Das belegen auch so legendäre Spiele wie Hugalele und Einhörner los.
Davon können sehr viele, die diese Ballschule selbst besucht haben, ein Lied singen.
Unter den Ballschulkindern und den Nachwuchsspielern, die das Glück hatten, von ihm trainiert zu werden, befanden sich neben 2 seiner 3 geliebten Kinder, Clara und Felix, auch viele weitere, spätere Spitzenspieler und Spielerinnen. Zum Beispiel Nino, Hubi, Pauli, Dario, Zeno, Anton, Aleks, Leni, Kati…
Da Martin damit noch nicht genug hatte und von seiner Karin freie Hand hatte, übernahm er in weiterer Folge die Koordination des mittlerweile nicht nur, aber zu einem großen Teil Dank ihm stark angewachsenen Nachwuchs -Bereichs des Vereins und wurde schließlich auch noch Spartenleiter für den Bereich Basketball.
Die beliebten Sommercamps wurden auch durch ihn eingeführt.
Auch durch ihn gab es ständig neue Trainer im und für den Verein. ( Z. B. Leni, Sabri, Jakob, Stano, Günther, Gora,Gregor, Alex, Hirbod, Melli, Clara,Thomas S, Bedros…).
Wer glaubt, dass dies schon alles gewesen wäre, der irrt: Martin gründete nämlich auch den Förderverein Wat 3 Capricorns, dies mit dem Ziel, die Nachwuchsarbeit des Vereins auf noch bessere, weil finanziell abgesicherte Beine zu stellen.
Hierbei war sein Bruder Peter ebenso mit an Bord wie die Eltern einiger Nachwuchsspieler, wie z.B. Silvia Winkler, Martin Huber und Peter Biwald.
Dank Martin gelang es, dass der Verein über die Jahrzehnte stark angewachsen ist und es nicht nur zumindest eine Nachwuchsmannschaft in jeder männlichen Altersklasse gibt, sondern darüber hinaus auch Nachwuchsteams in jeder weiblichen Altersklasse.
Spielerinnen und Spieler unseres Vereins gelangten solcherart in die Nachwuchs-Nationalteams und in diverse Bundesliga-Teams.
Ganz nebenbei wurden diverse Wiener Landestitel einerseits und österreichische Meisterschaft-Titel andererseits errungen, auch dies sowohl bei den Mädchen als auch bei den Burschen.
Ein ganz neues Team wurde nebenbei auch noch von ihm gegründet, nämlich „Parents and friends“, welches der Freude am Basketball spielen ebenfalls huldigte.
Ohne ihn hätte es wohl die tollen Sportplatzfeste nicht gegeben und auch die legendären Mixed-Turniere hätten nicht so lange Bestand gehabt.
Am Samstag, 26. Oktober 2024, verstarb Martin im Kreise seiner Liebsten im Alter von 59 Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit.
Er wird nicht nur in unserem Verein eine nicht zu schließende Lücke hinterlassen. Wir werden ihn nie vergessen und wollen versuchen, die Vereinsgeschicke auch in seinem Sinn weiterzuleiten.
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Ciao, mein Großer!