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Wolfgang Vogelgestorben am 16. Januar 2017

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Der bittere viel zu früh und plötzlich auf ihn hereinbrechende Tod hat mir meinen lieben Bruder Wolfgang entrissen, auf den man aufschauen konnte. So war er auch ein vorbildlicher Sohn zu unserer im 99. Lebensjahr verstorbenen Mutter, hat er ihr ja stets in allen Lebenslagen geholfen und ihr durch liebevolle Betreuung ihr Leben verbessert und dadurch auch mit größter Wahrscheinlichkeit massiv verlängert. Dank ihm weilte sie jährlich monatelang bei ihm in der Schweiz. Er unternahm mit ihr viele Reisen, sei es nun in der Schweiz, nach Deutschland, Österreich, Italien, Frankreich, eine Kreuzfahrt im Mittelmeer mit Besuchen von Genua, Pompeji, Malta, Rom und Nordafrika. Aufgerundet wurde das Ganze mit einem Besuch auf Capri, war ja unsere Mutter Anbeterin mit dem früher auf Anacapri in der Villa San Michele lebenden Arzt, Schriftsteller und Hundefreund, Axel Munthe. Wolfgang war im Leben sehr erfolgreich, bei jedermann dank seines sprichwörtlichen Charmes gespickt mit Charisma und großer Ausstrahlung äußerst beliebt; als sprichwörtlicher Adonis mit blendendem Aussehen und gepflegtem Erscheinungsbild, flogen ihm die Frauenherzen nur so zu. Ohne zu übertreiben, darf man behaupten, dass sich die Beaux von Hollywood, wie sie alle nur heißen mögen, allesamt hinter ihm anstellen hätten müssen. Er liebte das Wasser genauso wie die Berge und war als wahrlicher Globetrotter praktisch auf der ganzen Welt zu Hause. Sportlich wie er war, war er ein guter Skiläufer, Skispringer auf dem Himmelhof, Bergsteiger, Rennradfahrer, MT-Biker, ausführender Wassersportler mit Segeln, Motorbootfahren, Windsurfen, Wasserskifahren, u.v.a.m. In seiner beruflichen Tätigkeit war er sehr erfolgreich, erntete dadurch von seinen Vorgesetzten, die allesamt dank seiner sehr guten Arbeit gut ankamen, stets Anerkennung als auch Lob. Im übertragenen Sinne gilt das Gleiche auch für seine zahlreichen Mitarbeiter, denen er stets mit Rat und Tat zur Seite stand und sich für ihre Belange stets einsetzte. So gesehen war er immer und überall sehr geschätzt. Trotz guter Ausbildung mit immensem Wissen, war er nie müde, sich weiter zu bilden. So hat er jede Menge Kurse besucht, war sehr belesen, mit allen Themen bestens vertraut, kulturell sehr interessiert, verfügte zudem über ansehnliche Fremdsprachenkenntnisse und war als Intellektueller auch handwerklich sehr begabt. Auch sein Talent zum Zeichnen und Malen ist nicht zu verachten und als beachtlich einzustufen. Wahrlich ist sein früher Weggang mit erst 76 Jahren 7 Monaten und 8 Tagen durch den plötzlichen, unerwarteten Tod, nach dorthin, wo er uns voraus gegangen und enteilt ist, und wohin wir alle einmal wandern werden und uns vielleicht wieder sehen, als äußerst großer Verlust einzustufen. In meinem Herzen wird er immer einen Platz haben und in meinen Gedanken weiterleben, haben wir ja eine abenteuerliche Kindheit miteinander verbracht und uns zudem als Erwachsene regelmäßig getroffen, wohnten wir ja in der Schweiz, in welcher er mir im Jahre 1968 den Start ins Berufsleben und in den Alltag ermöglichte, niemals weit voneinander entfernt; dies ermöglichte regelmäßiges Zusammentreffen mit ihm, vor allem am Teilhaben seiner häufigen Einladungen zu Speise und Trank, an denen meist zahlreiche Freunde seinerseits und Bekannte teilnahmen. Trotz hoher Bildung mit ebensolcher beruflichen Position hat er sich im ereignisreichen Leben stets unkompliziert präsentiert und ist auch in Bezug auf die von ihm schon vorausgeplante einfache Beisetzung im Tode seinem Motto nach Einfachheit im titelsüchtigen Österreich treu geblieben.
Hoch intelligent und feinfühlig wie er war, hat er das Erbe unserer Mutter im Sinne ihres Willens abgegeben und sein selber erworbenes Vermögen annähernd salomonisch unter seinen beiden Erben aufgeteilt, und zwar so, daß es zu keinerlei Streitigkeiten in Bezug auf sein Legat kommen kann. Schwelge stets und überall in Erinnerungen nach ihm und bedaure seinen viel zu frühen Weggang. Summa summarum darf behauptet werden, dass er trotz seines frühen Hinschieds entgegen den Monarchen, die für ihr Dasein keinerlei Leistung erbringen, äußerst produktiv war, also immens viel geleistet als auch erlebt hat und bezüglich Leistung, natürlich auf anderen Ebenen, durchaus mit seinem Namensvetter Mozart verglichen werden kann, haben ja beide Resultate an den Tag gelegt, die normalerweise von niemandem selbst bei intaktem geistigen Potential bis zu den von ihnen erreichten Alter niemals hätten erzielt werden können. In aufrichtiger tiefer Trauer als sein Bruder Norbert.