Elisabeth Weiner

geboren am 5. Mai 1934 in Wien
gestorben am 8. Juni 2018 in Wien

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Kerzen

Kerze

Karoline, Bettina & Rudi
entzündete diese Kerze am 11. Juni 2018 um 14.20 Uhr

Dein Lebensweg ist zu Ende.
Die Lebenstür hat sich geschlossen.
Ich danke dir, dass deine Tür immer
für mich offen war und ich dich
ein Stück des Weges begleiten durfte.
Sabine Coners

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Kondolenzen

Stimmungsbild

Thomas Postl
schrieb am 26. Juni 2018 um 15.50 Uhr

Verabschiedung Tante Lisi
21. Juni 2018

Ein langes Leben ganz kurz

Vielfältig und verschiedenartig wie ihr Leben sind die Beziehungen, die ihre Verwandten, Geschwister, Nichten und Neffen, Freunde, Arbeitskollegen und Lebenspartner zu ihr haben.
Keine Schilderung kann allem gleichermaßen gerecht werden, jeder hat seine eigenen Anknüpfungspunkte, Erinnerungen und auch Namen für sie – Liesl oder Lis, was sie bevorzugt hat, Tante Lisi, wie ich sie weiterhin nennen möchte.
Das Bild der Wolke, das uns während dieser Feier begleitet, hat sie in den letzten Tagen selbst von sich gezeichnet, eine Wolke auf der sie dahinziehen will, eine Reise mit leichtem Gepäck.
Grantig und unwirsch konnte sie sein in den vergangenen Wochen und Monaten, ganz bewusst hat sie sich aus ihrem Umfeld zurückgezogen, weil sie genau so nicht wahrgenommen werden wollte.
Grund dafür war ihre zum Schluss fast vollständige Taubheit, die es ihr sehr, sehr schwer gemacht hat, Gespräche zu führen, Dinge richtig zu verstehen, Entscheidungen zu treffen.
Tante Lisi wollte sich zurückkämpfen, zumindest in ein Stück neues Leben in neuer Umgebung, wollte mit Hörgerät neu hören lernen, wollte ihre sozialen Kontakte wieder aufnehmen, sobald sie wieder - im wahrsten Sinne des Wortes - ansprechbar sein würde. Sie wollte besuchbar sein, wie immer gut aussehen, ein Handspiegel war ganz oben auf der Liste. Sie wollte wieder hinaus, zur Not auch mit diesem Ding, wie sie ihren Rollstuhl etwas verächtlich nannte, ebenso verächtlich die Handbewegung in seine Richtung.
Der Krebs hat ihr die Zeit nicht mehr gegeben, die letzte Diagnose war vernichtend. Sie hat selbst hier für sich das Positive gefunden – zum einen die Gewissheit, wörtlich – Jetzt is´ aus – und zum zweiten, - wenn schon alles andere hin ist, denken kann ich immer noch.
Wolken sind Teil ihres Lebens, Sinnbild für die vielen Reisen, die sie als Lis unternommen hat, Tanzabende mit Freunden, Konzert und Oper, alles Schöne, das sie mit Walter als ihren Wegbegleiter und seiner Familie in den letzten Jahren erlebt hat.
Die Zeit, als nicht Telefone sondern Heime mobil waren, zuerst am Steinbrunnersee, dann in Donnerskirchen, kennt jeder als Treffpunkt von Freunden und Familie.
Es ist schön, dass in ihrem Leben Platz für viele Menschen war, für Gerhard, lange Jahre ihr Begleiter, ebenso, wie für ehemalige Arbeitskollegen.
Völlig unerwartet ist Onkel Fredi vor mehr als 30 Jahren an seinem Geburtstag gestorben, für alle, die das miterlebt haben, war das damals unpackbar, wie muss das erst für Tante Lisi gewesen sein. In der Folge wurde das Mobilheim in Donnerskirchen aufgegeben, sonst gar nichts, und das Leben mit ihrer Zuversicht und Offenheit in neue Bahnen gelenkt.
Die Zeit mit ihrem Mann Alfred war auch Familienzeit, es gab viele Besuche in Hohenberg, Feste, Treffen und gemeinsame Urlaube. Neffen und Nichten waren Kinder und Jugendliche, Tante Lisi nie eine alte Tante, immer war sie am Puls der Zeit und hat sich für alles interessiert. Selbst kinderlos haben die beiden immer was für die Horde übriggehabt, ein 10er für´s Sparschweindl war immer drin, natürlich der klassische blaue Hippo von der Länderbank, bei der Onkel Fredi angestellt war.
Tante Lisi selbst war bis zu ihrer Pensionierung im Chefsekretariat bei den Wienerberger Ziegelwerken und hat sich in Abendkursen die notwendigen Kenntnisse dafür angeeignet.
Vorher bei der EUMIG, deren Finanzierung pikanterweise von der Länderbank eingestellt wurde, hat sie Erfahrung in der Produktion von Elektronikgeräten sammeln können.
Englisch war ihr geläufig, ein mit einer Freundin in London mit Arbeit in einem Krankenhaus verbrachtes Jahr sollte Spuren hinterlassen haben, den Blick über den Tellerrand bestätigt es allemal.
Es hat sie schon früh in die Stadt gezogen, zuerst als Haushaltshilfe nach Wien, vermutlich war für die 14-jährige mit ihrer kräftigen und anderen Vorstellung vom Leben ein Gemischtwarengeschäft in St. Aegyd nicht das Ende der Fahnenstange.

Elisabeth, Liesl, Lis Weiner - Tante Lisi wurde am 5. Mai 1934 als neuntes von 12 Kindern der Familie Zöchling in Hohenberg geboren.

Bilder

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Termine

Der letzte Termin

Urne auf Tumba / AT / Halle 1, Friedhof Südwest

Donnerstag, 21. Juni 2018 14.00 Uhr